Meine musiktherapeutische Arbeit basiert im Wesentlichen auf der Pionierarbeit von Paul Nordoff und Clive Robbins, die seit den später 50er Jahren die „Schöpferische Musiktherapie“ entwickelten. Sie begannen ihre Arbeit mit schwer mehrfachbehinderten Kindern, die ihre Bedürfnisse und ihr Potenzial sprachlich sehr begrenzt oder gar nicht ausdrücken konnten.
Als junge Studierende haben die Tonaufnahmen und Videos dieser Arbeit zutiefst an mein Herz gerührt: Kinder mit sehr eingeschränkten körperlichen und mentalen Möglichkeiten zeigten sich wieder und wieder als hochdifferenzierte, ausdrucksstarke, kreative, kommunikative und musikalisch-intelligente Persönlichkeiten. Sie zeigten Empfänglichkeit, Freude, Stolz, Faszination, Durchhaltevermögen, Einzigartigkeit --- Selbst-Bewusstsein im wahrsten Sinn des Wortes!
Mehr zur Musiktherapie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen finden Sie weiter unten.

Mittlerweile gibt es eine fast unüberschaubar große Fülle an Aus- und Weiterbildungswegen in der Musiktherapie. Die Ansprüche und Ziele, der konkrete Umgang mit Musik und vor allem das Menschenbild unterscheiden sich voneinander. Die Arbeit von Nordoff und Robbins hat sich im Laufe der Jahre über mehrere Kontinente verbreitet und wird mittlerweile in zahlreichen Kliniken, in der Reha ebenso wie in der Akutmedizin, aber auch in pflegenden, betreuenden, heilpädagogischen Einrichtungen angeboten, ebenso in freier Praxis.


WARUM MUSIKTHERAPIE?
Musik hat ihrer Natur nach immer einen Einfluss auf das seelische Erleben und die Verfassung einer Person. Sie ist sinnstiftend. Musikalische Vorlieben sind in tiefer Weise Ausdruck der Persönlichkeit. Musik ist ein außerordentlich starkes Medium. Darauf basiert die besondere Kraft der Musiktherapie. Daraus ergibt sich aber auch die Notwendigkeit, sorgsam auszuwählen und wahrnehmend zu gestalten.

Wichtig zu bedenken: Wer eine Musiktherapie macht, braucht nicht musikalisch sein!
Es muss nicht einmal eine besondere Affinität zur Musik vorhanden sein. Musik ist ein Medium, um über Sprache hinauszugehen und gemeinsam einen Raum für neue Erfahrungen zu schaffen: Einen Raum, in dem Sie andere Seiten an sich selbst erleben und Dinge zum Ausdruck bringen können, ohne reden und verstehen zu müssen. Das macht es spannend!
Musiktherapie ist auch das Mittel der Wahl, wenn Dinge verbal nicht oder noch nicht zugänglich sind. Das gilt für Belastungen z.B. aus der Kindheit oder aktuelle Krisen und Umbruchzeiten; es gilt aber ebenso für sich andeutende Impulse zur einer positiven Veränderung, für Inspiration und geistig-seelische Öffnungsprozesse und für das Bedürfnis -  auf welcher Ebene auch immer - neue Wege zu beschreiten!
Musiktherapie und Gesprächspsychotherapie können miteinander kombiniert werden!

WAS ERWARTET SIE?
Es stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, vor allem solche, die spontan und ohne Vorerfahrung ausprobiert und gespielt werden können. Vom Klavier aus oder mit der Gitarre, mit Singstimme oder gemeinsam am selben Instrument unterstütze ich als „zweite Musikerin“ Ihr Spiel oder Ihr Singen. Dabei halte ich den musikalischen Raum und den therapeutischen Schutzraum. Ich versuche weiterzuführen und zu ermutigen, was sich in Ihrem Spiel andeutet. Gemeinsam finden wir nach und nach mehr über Ihren „Stil“, Ihre Vorlieben, Ihre Musiksprache heraus. Sie entwickeln Kraft und Ausdruckskraft. Sie bringen Unausgesprochenes in Ihrem Spiel zum Ausdruck. Sie erleben vielleicht eine Form der Gemeinsamkeit, die neu für Sie ist.
Wir stellen das Künstlerische/ Schöpferische, das sich in der musikalischen Begegnung entwickelt, in den Mittelpunkt. Ob wir im Anschluss über die Erfahrung reden, richtet sich nach Ihren Bedürfnissen.
MACHEN SIE EINEN VERSUCH: Lassen Sie sich von Musik bewegen; lassen Sie etwas Neues entstehen, indem Sie mit mir gemeinsam spielen. Finden Sie heraus, ob das ein guter Weg für Sie ist, zum Ausdruck zu bringen, was in Ihnen ist. Vorerfahrung ist absolut nicht erforderlich.


MUSIKTHERAPIE FÜR MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN
Musik erreicht den ganzen Menschen; sie braucht keine Vorbildung, keine Sprache, keine ausgeprägten sozialen und emotionalen Fähigkeiten. Wenn Menschen Sprache nicht oder sehr eingeschränkt nutzen können, um sich zum Ausdruck zu bringen, dann ist Musik die Sprache, die sie benötigen. Das betrifft Menschen aller Altersstufen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, mit körperlich, emotional und mental und/oder sozial eingeschränkten Möglichkeiten. Dasselbe gilt für altersdegenerative Erkrankungen und Abbauprozesse; es gilt für vorübergehende oder dauerhafte Situationen wie Wachkoma und für geistig-seelische Bedürfnisse im Sterbeprozess. Musik kann Menschen immer erreichen: Der Hörsinn ist der erste Sinn, der sich entwickelt und der Sinn, der bis zuletzt erhalten bleibt.
Wenn ein Mensch aufgrund schwerer und schwerster Einschränkungen kaum oder gar nicht erreichbar scheint, kann Musiktherapie ein Tor zur Welt werden. Menschen mit mentalen Handicaps erleben sich im Musikmachen sehr oft fähig, emotional bereichert und beglückt. Sie sind im gemeinsamen Spielen, Tönen, Singen vom Empfinden der Einschränkung befreit; sie können – durch therapeutische Improvisation gestützt – über sich hinauswachsen und oftmals besondere Erlebnismöglichkeiten und spezielle Begabungen entdecken.
Ich biete ambulante Musiktherapie auch in regionalen Einrichtungen an.
Bitte besprechen Sie Einzelheiten und Voraussetzungen persönlich mit mir.

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